Crazy Rich Asians – produziert mit der VariCam Pure
Crazy Rich Asians – produziert mit der VariCam Pure
Die VariCam Pure wurde als eine der Primärkameras für die Produktion der romantischen Komödie ‚Crazy Rich Asians‘ eingesetzt, die gerade zum weltweiten Kinohit avanciert.
Product(s) supplied: VariCam Pure
Herausforderung
Die Schaffung einer herausragenden Produktion in nur 42 Drehtagen an 38 Drehorten unter oft schwierigen Wetterbedingungen.Lösung
Einsatz der VariCam Pure mit zwei nativen ISO-Einstellungen – für mehr Flexibilität am Set und bei der Nachbearbeitung."„Mir war klar: Die vielseitige, robuste VariCam ist die richtige Kamera für die Herausforderungen von Crazy Rich Asians.“"
Crazy Rich Asians, eine auf dem gleichnamigen Bestsellerroman von Kevin Kwan basierende Liebeskomödie, erzählt die Geschichte einer asiatischen Amerikanerin, die beim Kennenlernen der Familie ihres Freundes feststellt, dass diese zu den reichsten Familien Singapurs gehört. Der Warner Bros-Film entstand unter der Regie von Jon M. Chu (Now You See Me 2, G.I. Joe: Retaliation) und besteht aus einem komplett asiatischen Cast mit Constance Wu, Henry Golding, Ken Jeong, Michelle Yeoh und vielen anderen. Er ist seit Wayne Wangs ‚The Joy Luck Club‘ 1993 der erste Hollywood-Film mit ausschließlich asiatischen Schauspielern in den Hauptrollen.
Kameramann Vanja Černjul, ASC, HFC (The Perfection, The Deuce, Marco Polo) drehte bei Crazy Rich Asians mit der VariCam Pure. Sein Handwerk erlernte Černjul in der Filmschule der Universität Zagreb in Kroatien. Nach seinem Abschluss arbeitete er während des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien als Kameramann für BBC, CNN und NBC. „1991 hatten wir noch kein Internet und mussten das gesamteFilmmaterial von unserem Standort über Satellit in die Netze verteilen, was sehr kostspielig war“, erklärt Černjul. „Hinzu kam der enorme Zeitdruck. Man konnte noch so brillantes Material abliefern – nach der Deadline war es nichts mehr wert. Das lehrte mich, was es bedeutet, kameraintern zu bearbeiten und unter verschiedensten Bedingungen mit dem verfügbaren Licht zu drehen.“
„Verschiedene ISO-Einstellungen aus diesem Bereich ließen sich problemlos vereinen, sogar innerhalb ein- und derselben Szene. Es gab mir eine neue Freiheit, nicht an diebestehenden Lichtvorgaben gebunden zu sein.“
Dass Černjul für Crazy Rich Asians ausgewählt wurde,lag vor allemin seiner Dreherfahrung in Südostasien, wo er bereits zwei Staffeln der Netflix-Serie Marco Polo drehte. Während der Dreharbeiten zu Marco Polo traf er Tim Coddington, der unmittelbar nach Abschluss der Produktion bei Crazy Rich Asians einstieg. „Südostasien hatte es mir angetan und ich freute mich darauf, wieder dort zu sein“, berichtet Černjul. „Tim brachte mich mit Regisseur Jon Chu in Kontakt. Seine Herangehensweise an die Geschichte gefiel mir sehr“, so Černjul weiter. „Jon Chu lag dieses Projekt besonders am Herzen und er erzählte mir, Crazy Rich Asians solle der schönste Film werden, den er jemals gedreht hat. Er ist ein visueller Regisseur – eine Herausforderung, die mich besonders reizte. Am Ende entpuppte sich das Projekt als einer jener seltenen Drehs, die sowohl mit Freude und Spaß verbunden sind als auch einen erfolgreichen, kulturell bedeutenden Film hervorbringen, der alle Erwartungen übertrifft. Der Weg dorthin war nicht einfach, aber die Kameradschaft und gute Atmosphäre in unserer internationalen Crew machten die Arbeit zum Vergnügen.“
Laut Černjul kam es vor allem darauf an, die Schönheit der Umgebung einzufangen und in Szene zu setzen. „Aus meiner bisherigen Dreherfahrung wusste ich, dass es in diesem Teil Asiens im Verlauf eines Tages drastische Wetterumschläge geben kann, vor allem während der Monsunsaison“, erklärt er. „Bei insgesamt 38 Drehorten und nur 42 Drehtagen waren wir zu schnellen Ortswechseln gezwungen und das mit einem großen Cast, der immer perfekt aussehen musste und aufwendig kostümiert war. Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit und tägliche Stürme machten uns dabei das Leben schwer, wie man sich vorstellen kann. Doch glücklicherweise hatten wir Nelson Coates, unseren einzigartigen Produktionsdesigner, dem es immer wieder gelang, uns bestmöglich vor dem Regen zu schützen.“
In Zusammenarbeit mit Černjul und dem Produktions- und Kostümdesign entwickelte Chu ein visuelles Portfolio für alle Abteilungen und gab für das Look & Feel der einzelnen Teile der Geschichte spezifische Richtlinien vor. „Die Farbpalette für New York musste in Kontrast zur Szenerie der tropischen Megacity Singapur gesetzt werden“, so Černjul. „Und die verschiedenen kulturellen und sozioökonomischen Umgebungen innerhalb Singapurs mussten sich ebenfalls visuell voneinander abheben. Ich bin mehr als zufrieden mit unserer Zusammenarbeit, die trotz kurzer Vorbereitungszeit sehr koordiniert ablief. Wir sahen uns viele klassische romantische Hollywood-Komödien aus der Glanzzeit dieses Genres an, um nichts davon in Crazy Rich Asians zu wiederholen. Unser Ziel war es, dem Film einen zeitlosen und individuellenLook zu verleihen.“
„Mir war klar: Die vielseitige, robuste VariCam ist die richtige Kamera für die Herausforderungen von Crazy Rich Asians.“
Černjul entdeckte die VariCam ein Jahr vor Beginn der Dreharbeiten zu Crazy Rich Asians, als er gerade mit der VariCam 35s an der HBO-Serie ‚The Deuce‘ arbeitete. Hier beeindruckte Černjul vor allem die Performance der VariCam bei hohen ISO-Einstellungen, die ihm für den schummrigen Look der Serie besonders nützlich waren. „Nach dieser Erfahrung war mir klar: Die vielseitige, robuste VariCam mit dem Codex VRAW2-Recorder für VariCam Pure ist die richtige Kamera für die Herausforderungen von Crazy Rich Asians“, betont Černjul. „Die Möglichkeit, den Film in 4K VRAW mit einem bewährten Sensor aufzunehmen, mit dem ich bereits eingearbeitet war, machte mir die Entscheidung leicht.“
Von Černjul wurden also unkomprimierte VRAW 4K-Dateien anamorph aufgenommen und zum Bildformat 2,39:1 entzerrt. Černjul und sein langjähriger Mitarbeiter Matt Selkirk, Digital Imaging Technician, entschieden sich auf Empfehlung ihres Kollegen Dado Valentic bereits in der frühen Vorproduktionsphase für den ACES-Farbraum. Selkirk erstellte eine lückenlose ACES LUT, die dann für den gesamten Film verwendet wurde. „Matts Partner von Frame Logic Digital, Nick Kay, der erst kürzlich mit ACES und VariCam gearbeitet hatte, gab uns wertvolle Hinweise, die unsere Arbeit erleichterteund angesichts des Zeitdrucks sehr hilfreich waren“, erklärt Černjul. „Wir testeten die fertige LUT mit verschiedenen ISO-Einstellungen und wählten dann für den gewünschten Look den Bereich zwischen 800 ISO (von 800Base) und 2500 ISO (von 5000Base) aus. Verschiedene ISO-Einstellungen aus diesem Bereich ließen sich problemlos mischen.
Mit der flexiblen VRAW-Aufzeichnung der VariCam Pure konnte Černjul seinen Vorstellungen entsprechend in Breitbild aufnehmen und den gewünschten anamorphen Eindruck erzielen. „Um das Bild nicht zu beschneiden und die Auflösung nicht zu verlieren, was mit anamorphotischen 2:1-Objektiven der Fall gewesen wäre, blieben uns als einzige Option die anamorphotischen 1.3x Hawk-Objektive“, erklärt Černjul. „Glücklicherweise hatte ich bereits viel Erfahrung im Umgang mit diesen Objektiven, was meine Zuversicht stärkte.“
Das Finale des Films spielt in den spektakulären Gardens by the Bay von Singapur. Dort drehen zu dürfen, empfand Černjul als großes Privileg. Die Sequenz beinhaltet den gesamten Cast sowie hunderte Statisten in Abendgarderobe. Da die Gardens eine wichtige Touristenattraktion sind und für die Stadt eine große Bedeutung haben, wurde die Drehgenehmigung nur für einen begrenzten Zeitraum erteilt. Für Černjul war es trotzdem wichtig, Chu und den Schauspielern maximale Bewegungsfreiheit zu geben. Außerdem sollte so viel wie möglich von der Umgebung und der im Hintergrund liegenden Stadt zu sehen sein – gedämpftes, in Intensität und Farbe genau dosiertes Licht war also entscheidend.
„Unser genialer Beleuchter Julian White und sein bester Mann, NicoKalimerakis,fanden dafür eine großartige Lösung“, erzählt Černjul. „Sie montierten zwölf Moving-Lights auf den Stegen zwischen den Super Trees (den berühmten vertikalen Gärten in Baumform mit 25-50 m Höhe)und steuerten sie über Julians iPad. Die gesamte Szene wurde mit einer Kombination aus dem vorhandenen Umgebungslicht und den vorbereiteten Moving-Lights aufgenommen. Ohne diese Lösung würden wir uns immer noch mit dieser Szene abmühen. Ich hatte zuvor nie mit Moving-Lights gearbeitet, ab jetzt gehören sie aber zu meiner Standardausrüstung.“
Das Grading übernahm Stephen Nakamura, Kolorist bei Company 3. Während des Drehs beleuchtete Černjul den Film mit der ACES LUT und Selkirk nahm für jede Einstellung CDL-Korrekturen vor. Dies ermöglichte ein effizienteres Color-Grading, sodass Nakamura mehr Zeit für kreative Farbentscheidungen hatte.
Černjul zeigt sich mit dem Ergebnis der Arbeit an Crazy Rich Asians sehr zufrieden. „Der Film ist nicht nur ein Meilenstein auf dem Weg zu einer ausgeglichenen Repräsentation in Hollywood, sondern erhielt bislang auch eine überwältigende Resonanz von Publikum und Kritikern“, resümiert Černjul. „Ich freue mich, dass ich das Glück hatte, an diesem Projekt teilnehmen zu dürfen, das mittlerweile nicht mehr nur als Film, sondern als Bewegung bezeichnet wird.“
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