Vom Manuellen Schweißen zur Automatisierung

Panasonic-Schweißroboter formen die Basis moderner Recyclinganlagen

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Kunde: STADLER

Standort: Altshausen, Germany

Product(s) supplied: TAWERS G4 Controller PERFORMARC FW-3PD-3500

Herausforderung

Der Kunde nutzte bereits Roboterschweißen. Aber viele Bauteile konnten nur manuell geschweißt werden – die Schweißfertigung war zeitaufwendig, kostenintensiv und wenig flexibel mit Blick auf unterschiedlich große Bauteile. 

Lösung

STADLER benötigte eine Lösung, die sowohl die Durchlaufzeit verkürzt als auch die Produktqualität sichert, ohne die Fertigungstiefe einzuschränken.

STADLER Anlagenbau aus Altshausen in Südwestdeutschland verbindet traditionelle Fertigungskompetenz mit modernster Robotik. Das Unternehmen entwickelt und produziert komplexe Systeme für schlüsselfertige Recycling- und Müllsortieranlagen ebenso wie maßgeschneiderte Einzelkomponenten. Als Komplettanbieter mit außergewöhnlich hoher Fertigungstiefe übernimmt STADLER sämtliche Arbeitsschritte seiner eigenen Produkte im eigenen Haus.

Effizienz trifft Flexibilität

Bis vor Kurzem erfolgte das Schweißen an vielen Bauteilen noch manuell, bzw. auf veralteten Roboteranlagen, einige mussten aufwendig mit Wendevorrichtungen am Kran gedreht werden, was den Produktionsprozess verlangsamte und kostenintensiv machte. STADLER suchte eine Lösung, die nicht nur den Zeit- und Kostendruck reduziert, sondern auch flexibel genug ist, um Bauteile in sehr unterschiedlichen Ausführungen und Größen effizient zu verarbeiten. Ziel war eine Fertigung, die zukunftssicher, zuverlässig und skalierbar ist, also Produktionskapazitäten jederzeit wettbewerbsfähig angepasst und erhöht werden können.

Im September 2023 nahm STADLER die ersten beiden Panasonic TAWERS-Anlagen in Betrieb. Diese beiden Systeme übernehmen seitdem die kompletten Schweißarbeiten am Förderband-Rahmensystem an Vorbaugruppen sowie im Zusammenbau. Die integrierte Schweißquelle, das breite Prozessspektrum (MIG/MAG, Puls-MAG, CO₂) und die anwenderfreundliche „Weld Navigation“-Software ermöglichen hohe Flexibilität bei gleichzeitig stabiler Qualität.

Aufbauend auf ersten Erfolgen konzipierte STADLER gemeinsam mit Panasonic – ausgehend vom ersten Design- ein angepasstes Konzept für eine dritte TAWERS-Anlage. Mit ihr sollen zum einen weitere manuelle Schweißprozesse automatisiert und zum anderen alte Roboterschweißanlagen ersetzt werden.  Die Fertigung wird dadurch nochmals effizienter und zukunftssicherer gestaltet. Mit deutlich höheren Achsgeschwindigkeiten, optimierter Rechenleistung und verbesserter Kommunikation zwischen Roboter und Controller konnten Taktzeiten weiter gesenkt und die Produktivität gesteigert werden. 

"Mit der Umstellung auf die PANASONIC Roboteranlagen wurden für einige Produkte inklusive der Vorbereitungen die Takt-/Durchlaufzeit auf 1/3 reduziert"

Gleichzeitig ermöglichten neue Funktionen wie Spitzreduktion und das hochauflösende Touchscreen-Pendant eine noch bessere Schweißqualität und einfachere Bedienung. Die Anlage wurde im Mai 2025 vollständig in Betrieb genommen.

Von der Idee zur Inbetriebnahme

Die Umsetzung der neuen Schweißanlagen begann mit detaillierten Simulationen, Taktanalyse und Testschweißungen im Panasonic Robot & Welding Test Center in Neuss. Besonders eben die Optimierung der Taktzeit stand dabei im Fokus. Parallel nahmen ausgewählte Mitarbeiter von STADLER an Schulungen teil, um die Roboter effizient zu programmieren und die Anlage optimal zu nutzen.

Wartungsfreundlich und zuverlässig im Alltag

Die Panasonic-Anlagen überzeugen STADLER nicht nur durch ihre hohe Zuverlässigkeit, sondern auch durch den geringen Wartungsaufwand. Bisher waren abgesehen von den regulären Jahreswartungen keine außerplanmäßigen Reparaturen nötig, was Zeit und Aufwand spart. 

"Die Maschinen von Panasonic sind einfach zu bedienen und äußerst wartungsfreundlich. Bisher waren keine außerplanmäßigen Reparaturen nötig, und wenn Fragen auftauchen, ist der Support schnell und zuverlässig – das gibt uns Sicherheit im Alltag"

Virtuelle Produktionsplanung

Die Einführung der DTPS Offline-Programmierungssoftware von Panasonic hat bei STADLER Anlagenbau einen entscheidenden Schritt in Richtung Effizienz und Flexibilität ermöglicht. Mit dieser Software können Roboterprogramme vollständig in einer virtuellen 3D-Umgebung erstellt und bearbeitet werden, ohne dass die Produktion gestoppt werden muss. Dies ermöglicht eine parallele Planung und Simulation von Fertigungsprozessen, was zu erheblichen Zeit- und Kosteneinsparungen führt.

DTPS ermöglicht den Import von CAD-Daten in verschiedenen Formaten und deren direkte Integration in die Programmierung. So lassen sich unterschiedliche Bauteilgeometrien einfach anpassen, während Funktionen wie Kollisionserkennung, Taktzeitberechnung und Schweißparameter-Optimierung die Fertigungsqualität und Effizienz deutlich steigern.

„Mit DTPS können wir unsere Produktionsprozesse bereits in der Planungsphase simulieren und optimieren. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Risiko von Fehlern und Nacharbeiten,“ ergänzt Bruno Stützle.

Zukunftsperspektiven

Wachstum und neue Märkte

Mit den automatisierten TAWERS G3- und G4-Anlagen hat STADLER seine Produktionsprozesse effizienter gestaltet. Dies ist wichtig für die Erschließung neuer Geschäftsfelder und Märkte. Neben dem europäischen Markt sieht das Unternehmen großes Potenzial im Bereich Elektroschrott- und Altkleiderrecycling, insbesondere auf internationalen Märkten. Die Partnerschaft mit Panasonic bildet dabei eine stabile Grundlage, um Fertigungskapazitäten zu erweitern und innovative Recyclinglösungen erfolgreich umzusetzen.