3D - Kannst du sehen, was ich sehe?
Geschrieben von Lluís Milá, Product Marketing Manager Professional Projectors
Wenn man 3D erwähnt, werden viele von uns sofort an die bahnbrechenden 3D-Filme denken, die wir zum ersten Mal im Kino gesehen haben. Für die Älteren unter uns sind es vielleicht Schrecken wie der "Weiße Hai", der aus der Kinoleinwand springt, um das Publikum zu schockieren, oder für die jüngeren Leser der erste Blick auf eine unglaubliche 3D-Welt im Film "Avatar".
Es ist etwas, das im Gedächtnis bleibt, wenn man sich zum ersten Mal in das abgedunkelte Kino setzt und diese seltsame rot-grüne Brille aufsetzt. Und ich wette, wir haben uns alle gefragt, wie das funktioniert?
Es dreht sich alles um die Tiefenwahrnehmung
Stereopsis, eher unter dem Begriff 3D-Tiefenwahrnehmung geläufig, bedeutet, dass das Gehirn die beiden Bilder, die es von den beiden Augen erhält, kombiniert und zu einem einzigen dreidimensionalen Bild zusammenfügt. Auf diese Weise sehen wir die Welt um uns herum und können leicht mit ihr interagieren.
Schätzungsweise 5 % aller Menschen leiden unter Stereoblindheit, können also nicht räumlich sehen. Eine unterhaltsame Art, Ihr räumliches Sehvermögen zu testen, sind die sogenannten Magic-Eye-Bilder, oder Autostereogramme. Im Grunde handelt es sich um ein Bild im Bild. Fokussieren Sie Ihre Augen hinter das 2D-Muster und Sie beginnen, das Muster aus einem etwas anderen Blickwinkel zu betrachten, und das Gehirn konstruiert das 3D-Bild.
Sehen Sie auf diesen Bildern die Spinne und zwei Dinosaurier in 3D? Starren Sie in die Mitte des Bildes. Dann kreuzen Sie Ihre Augen, bis eine dritte Form zwischen ihnen erscheint. Entspannen Sie dann Ihre Augen etwas, bis das 3D-Bild erscheint.
Nicht neu, sondern in der Weiterentwicklung
Wir mögen 3D immer noch für eine relativ neue Erfindung halten, aber einfache Systeme gibt es schon seit vielen Jahren. Es gibt jedoch zwei Arten von 3D-Projektortechnologie, die heute den Markt dominieren: Aktive und passive 3D-Technologie.
Die aktive 3D-Projektion basiert auf der Verwendung von Active Shutter, Alternate Frame Sequencing und batteriebetriebenen (aktiven) Brillen mit transparenten LCD-Panels vor beiden Augen. Die größten Verbesserungen dieser Technologie in jüngster Zeit waren die Möglichkeit, höhere Bildraten von 60 Bildern auf 120 Bilder pro Auge zu liefern – was eine viel flüssigere Wiedergabe mit besserer Bildtrennung pro Auge ermöglicht.
Es wird nur ein einziger Projektor benötigt, um einen 3D-Effekt zu erzeugen, und jede Projektionsfläche kann verwendet werden. Es ist auch eine sehr skalierbare Lösung, da mehrere Projektoren miteinander synchronisiert werden können.
Aktive Systeme werden jedoch vor allem in Fachbereichen wie der medizinischen Ausbildung eingesetzt, wo sie für ein hochwertiges Bild sorgen. Nur bestimmte Projektormodelle können Active-Shutter-3D-Systeme dekodieren und synchronisieren.Die Brille ist teuer und erfordert außerdem eine jederzeit aktive drahtlose Datenverbindung, was sie für den Einsatz in Location Based Entertainment-Umgebungen schwierig macht.
Es gibt 2 Arten der dominanten passiven 3D-Projektion: Anaglyph und rein passiv – polarisiert.
In der LBE-Branche hat Anaglyph aufgrund der Innovationen des deutschen Technologieunternehmens Infitec die größten Verbesserungen in der passiven 3D-Technologie erfahren. Wie die ersten 3D-Filme verwendet das System zur Kodierung des Bildes für das linke und das rechte Auge jeweils unterschiedliche Wellenlängen des Lichts. Die beiden Bilder werden übereinander gelegt und gleichzeitig angezeigt. Alle Anzeigegeräte sowie einzelne Projektoren können anaglyphe Inhalte wiedergeben.
In der Vergangenheit war der größte Nachteil der anaglyphen Kodierung der Verlust der Farbgenauigkeit und bei älteren Systemen auch eine geringere Farbsättigung. Das fortschrittlichste Anaglyphensystem von Infitec verwendet jedoch zwei Projektoren mit Notch-Filtern für die einzelnen Primärfarben, um ein vollfarbiges Bild für jedes Auge zu reproduzieren. Das bedeutet, dass das Gehirn des Betrachters die Bilder in wesentlich natürlicheren Farben wahrnimmt, was ein sehr lebensechtes Erlebnis vermittelt.
Um eine Infitec-Brille verwenden zu können, müssen dem Projektor spezielle Filter hinzugefügt werden, aber spezialisierte Hersteller wie Panasonic bieten Laserprojektormodelle an, bei denen die Filter bereits enthalten sind. Externe Filter können auch als Zubehör für Panasonic-Lampenprojektoren erworben werden.
Ein rein passives 3D-System beschränkt durch die Polarisation das Licht, das die Augen erreicht, um so einen 3D-Effekt zu erzielen. Zwei Projektoren mit entsprechenden Filtern projizieren zwei zusammenpassende Bilder übereinander auf eine spezielle polarisationserhaltende Bildschirmoberfläche.Diese reflektierende Oberfläche sieht silbern aus, daher der alte Kinobegriff "die Leinwand". Die Standard-Passivbrille erfasst dann jede Farbe in einem separaten Auge – so entsteht der 3D-Effekt.
Durch die Verwendung von zwei Projektoren wird dieses System zwar teurer, allerdings verdoppelt sich durch die zwei projizierten Bilder auch die Helligkeit des Bildes, was wiederum eine bessere Bildqualität bedeutet. Eine Methode zur Trennung von links und rechts zu jedem Projektor ist ebenfalls erforderlich.
Sorgfältige Auswahl ist der Schlüssel
Alle 3D-Systeme haben ihre Vor- und Nachteile. Daher ist es wichtig, die individuellen Anforderungen und Einsatzmöglichkeiten eines Systems vor dem Kauf sorgfältig zu prüfen. Für weitere Informationen laden Sie Putting 3D into Perspective herunter, den Panasonic 3D Tech Guide for Location Based Entertainment.
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